Philosophie & Tradition
Klassischer Yoga – Der Weg der Meditation
Die Praxis des klassischen Yoga ist damals wie heute wertvoll: achtsam im Hier und Jetzt zu sein. Yoga bedeutet Verbindung von Körper, Geist und Bewusstsein. Im klassischen Yoga, auch Ashtanga-Yoga genannt, arbeiten wir uns vom Äußeren zum Inneren.
Man beginnt mit friedvollem Verhalten gegenüber sich und der Umwelt. Dann folgen Asanas, die Verspannungen lösen und den Energiefluss erleichtern. Atemübungen, Entspannung und Meditation runden die Praxis ab. Körperliche Übungen haben keine übergeordnete Rolle – das Ziel ist, in Stille zu sitzen.
Die Kombination aller Techniken der acht Glieder bereitet ideal auf Meditation vor. Ashtanga-Yoga, wie Patanjali ihn im Yoga-Sutra beschreibt, bedeutet „acht Glieder“ (Ashta = acht, Anga = Glieder). Yoga ist dabei Weg und Ziel zugleich: der Weg zur Einheit und Harmonie.

Die acht Glieder des Yoga sind: Yama, Niyama, Asana, Pranayama, Pratyahara, Dharana, Dhyana und Samadhi. Man übt meist sechs Glieder gleichzeitig, die beiden letzten ergeben sich durch regelmäßige Praxis.
Yama sind Empfehlungen im Umgang mit sich und der Umwelt, Niyama beschreibt persönliche Disziplin und innere Einstellung. Asana bezeichnet Meditationssitz und Körperhaltungen, Pranayama die Atemübungen, die das Prana, die Lebensenergie, steuern. Da Atmung als grobstoffliche Form des Prana gilt, lernt man, sie bewusst zu kontrollieren.
Pratyahara bedeutet, die Sinne nach innen zu ziehen und den Geist zu beruhigen – ein Schritt von der äußeren in die innere Welt. Dharana ist Konzentration, z. B. auf den Atem. Vertieft sich diese, entstehen Dhyana (Meditation) und schließlich Samadhi, der überbewusste Zustand der Verschmelzung.
Yoga ist zugleich Weg und Ziel: die Vereinigung mit der eigenen Natur (Purusha). Die Praxis wirkt zudem therapeutisch, stärkt Selbstheilungskräfte und kann Angstzustände sowie stressbedingte Beschwerden lindern.

Meditation
Meditation ist der natürliche Zustand des Menschen. Es gibt viele Ursachen, warum Menschen sich mit dieser Praxis vertraut machen wollen. Die Meditation kann uns helfen, Entspannung und Ruhe zu erfahren. Durch Konzentration und Achtsamkeit beruhigen sich die Gedanken. Diese Gedankenstille ist ein Zustand, der uns unseren innersten Wesenskern erfahren lassen kann. Es ist ein Weg sich intensiver mit sich selbst und dem eigenen Leben auseinanderzusetzen.
Wir werden geführte Meditationen und Meditationen im Stillen praktizieren.
In der Meditation üben wir bewusst und achtsam zu sein. Wenn sich die Gedanken beruhigen, wird der Geist klar. Die Effekte reichen von Gelassenheit, Klarheit, Empathie bis hin zu Zentriertheit und spirituellen Erkenntnissen sowie mystischen Erfahrungen.

Naturverbindung & Achtsamkeitsbasierte Naturerfahrung
Als Naturpädagoge verbinde ich Natur und Yoga zu einem ganzheitlichen Ansatz, der vom Körperlichen bis ins Geistige und Feinstoffliche reicht. Yoga entwickelte sich aus den Wald- und Bergkulturen Südasiens. Naturpädagogik und Patanjalis Systematisierung bilden das Fundament meiner Arbeit. Durch Naturerlebnisse erkennen wir unsere eigene Natur, erleben uns als Ganzes. Die therapeutischen Wirkungen der Natur unterstützen diesen Prozess.
Die Verbindung von Yoga und Natur fördert die Entwicklung der Übenden. Besonderer Fokus liegt auf Atemarbeit: In der reinen Luft der Natur wirken yogische und schamanische Atemtechniken beruhigend, stärken Körper und Geist und bringen Energie und Ausgeglichenheit. So kann man Kraft aus der Natur schöpfen und die Praxis vertiefen.
Dafür nutze ich vor allem Wald- und Berglandschaften, teils auch Küsten. Studien belegen die heilende Wirkung des Waldbadens. Viele spirituelle Wege entstanden in diesen Regionen – die Berge als „meditierende Riesen“ sprechen tief zu unserem Wesenskern.
Der Mensch kann seinen Körper energetisch stärken, mehr Kraft, Ausdauer und Gesundheit gewinnen. Diese Grundlagen unterstützen ihn in der Meditation, auf dem Weg zur Selbstverwirklichung und innerem Frieden.
„Durch die äußere Natur können wir unsere innere Natur erfahren.“