Klassischer Yoga

Philosophie & Tradition

Klassischer YogaDer Weg der Meditation

Die Praxis des klassischen Yoga ist damals wie heute besonders wertvoll, denn sie bringt uns bei,  im gegenwärtigen Moment integriert zu sein. Achtsam im hier und jetzt. Doch wie schaffen wir das in einer Zeit, in der alles so schnelllebig ist. Yoga bedeutet,  sich mit seinem Körper, Geist und den tieferen Bewusstseinsebenen zu verbinden. Darum arbeiten wir uns im klassischen Yoga oder auch Ashtanga-Yoga genannt, vom Äußeren zum Inneren durch. Man beginnt mit einem friedvollen Verhalten gegenüber sich selbst und seiner Umwelt. Anschließend üben wir Asanas, um den Körper von Verspannungen und Blockaden zu befreien. Der Körper entspannt sich und die Energie kann leichter fließen. Mit Atemübungen, Entspannung und Meditation runden wir das ganze Programm ab. Der klassische Yoga gibt den körperlichen Übungen keine übergeordnete Rolle. Ziel ist es, in Stille in der Meditation zu sitzen. Dies erreichen wir durch die verschiedenen Techniken aller Glieder dieser Yogatradition. Die Kombination der verschiedenen Aspekte des Ashtanga-Yoga bereiten den Übenden ideal auf die Meditationspraxis vor. Ashtanga-Yoga ist der Yoga der acht Glieder. Der achtgliedrige Yoga-Weg, wie er von Patanjali im Yoga-Sutra beschrieben wurde. Ashta ist acht, Anga bedeutet Glieder, Teile, und Yoga ist der Weg zur Einheit, der Weg zur Harmonie. Yoga ist Weg und Ziel zugleich.

Zugspitze, 2019

Die acht Glieder sind Folgende: Yama, Niyama, Asana, Pranayama, Pratyahara, Dharana, Dhyana und Samadhi. Man kann sagen, man praktiziert sechs Glieder gleichzeitig, und die Siebte und Achte folgen durch regelmäßige Praxis. Das erste Glied ist Yama. Das sind die Empfehlungen im Umgang mit seiner Umwelt, man kann sagen, die zwischenmenschliche Ethik. Dann gibt es Niyama, das ist die persönliche Disziplin, die persönliche Lebensführung oder auch innere Einstellung. Dann folgt Asana. Asana ist dann die Sitzhaltung für die Meditation und die Körperstellungen. Anschließend folgt Pranayama. Pranayama sind die Atemübungen. Wörtlich bedeutet Ayama die Kontrolle, die Steuerung von Prana, der Lebensenergie, eben durch die Atemübungen. Im Yoga sehen wir die Atmung und Luft als grobstoffliche Form des Prana. Darum möchte man Herr über die eigene Atmung werden, um seine Lebensenergie besser zu steuern.  Pratyahara, den Geist zur Ruhe zu bringen, die Sinne nach innen zu ziehen, als Fünfte der acht Glieder. Bei diesem Glied geht es schon um mehr Abstraktion. Durch aktives und bewusstes Entspannen übt man Pratyahara. Man bewegt sich jetzt von der äußeren und materiellen Welt in die innere und immaterielle Welt. Als Sechstes folgt Dharana, Konzentration auf ein Objekt. In unserer Tradition geht es um die Konzentration während dem meditieren wie z.B die Konzentration auf das Atmen. Die nächsten beiden Glieder, Dhyana und Samadhi stellen sich ein, wenn Dharana tiefer wird. Dhyana wird oft als Meditation übersetzt. Samadhi ist der überbewusste Zustand der Verschmelzung und des tiefen Versinken. Yoga ist Ziel und Weg zugleich. Vereinigung mit seiner wahren Natur, Purusha genannt. Dies erreichen wir vor allem durch die Meditationspraxis.
Yoga wirkt therapeutisch, denn die Methoden fördern die eigenen Selbstheilungskräfte, damit man z.B. Angstzustände und stressbedingte psychosomatische Erkrankungen überwältigen kann.

Rishikesh, 2018

Meditation

Meditation ist der natürliche Zustand des Menschen. Es gibt viele Ursachen, warum Menschen sich mit dieser Praxis vertraut machen wollen. Die Meditation kann uns helfen, Entspannung und Ruhe zu erfahren. Durch Konzentration und Achtsamkeit beruhigen sich die Gedanken. Diese Gedankenstille ist ein Zustand, der uns unseren innersten Wesenskern erfahren lassen kann. Schwierige Lebenssituationen lassen sich klarer und entspannter betrachten, da wir nicht so angehaftet mit den Geschehnissen des Lebens sind. Es ist ein Weg sich intensiver mit sich selbst und dem eigenen Leben auseinanderzusetzen.
Wir werden geführte Meditationen und Meditationen im Stillen praktizieren.
In der Meditation üben wir bewusst und achtsam zu sein. Der Geist ist im gegenwärtigen Moment integriert. Wenn sich die Gedanken beruhigen, wird der Geist klar. Die Effekte reichen von Gelassenheit, Klarheit, Empathie bis hin zu Zentriertheit und spirituellen Erkenntnissen sowie mystischen Erfahrungen.

Naturverbindung & Achtsamkeitsbasierte Naturerfahrung

Als Naturpädagoge verbinde ich die Natur mit dem Yoga. Dies ist ein ganzheitlicher Ansatz, da er sich von der grobstofflichen bis in die innerlichen, geistlichen und feinstofflichen Ebenen des Menschen durcharbeitet. Der Yoga entwickelte sich aus den Wald- und Bergzivilisationen Südasiens heraus. Naturpädagogik und Patanjalis Systematisierung des Yoga sind das Fundament meiner Arbeit. Die Natur dient uns als Vorbild für ein harmonisches Miteinander aller Lebensformen. Durch Naturerlebnisse und Naturverbindung können  wir unsere eigene Natur erkennen. Man erlebt sich als Ganzes, verbunden mit der Existenz. Durch Waldbaden sowie durch Wanderungen zu Kraftorten  der Natur, nutzen wir auch die positiven therapeutischen Effekte. Die Verbindung von Yoga und Natur kann den Übenden in seiner Entwicklung deutlich unterstützen. Hier wird vor allem ein großer Fokus auf die Atemübungen bzw. Atemarbeit gelegt. In der Natur ist die Luft frisch und rein. Yogische & schamanische Atemtechniken wirken therapeutisch und beruhigend auf Körper und Geist, sodass wir mehr Energie und Ausgeglichenheit erfahren können. Aus der Natur kann man Kraft schöpfen und seine Praxis bestärken. Ebenso unterstützt die entspannende Naturatmosphere die Beratung und das Gespräch mit dem Übenden.

Ligurien, 2016

In meiner Arbeit werden im Besonderen Wald-, Berg und Küstenlandschaften aufgesucht. Wissentschaftliche Studien belegen das Waldbaden heilend auf den Menschen wirken. Es ist auch kein Zufall das viele spirituelle Wege der Menschheit vor allem in Wald- und Bergregionen entstanden sind. Die Berge sind meditierende Riesen, die tief zu unserem Wesenskern sprechen. Die Berge wirken beruhigend auf uns und können uns somit entschleunigen. Der Blick von einem Gipfel ändert nicht nur optisch die Sicht auf das Leben. Probleme des menschlichen Lebens wirken kleiner und nicht so erdrückend. Diese Landschaften sind besonders gut für die Arbeit mit Yoga in der Natur geeignet. Der Mensch kann seinen Körper energetisch aufwerten, sodass er mehr Kraft, Ausdauer und Gesundheit erlangt. Diese Eigenschaften helfen dem Übenden in seiner Entwicklung und im Streben nach Selbstverwirklichung, da er die Voraussetzungen mitbringt, sich in der Meditation zu versenken und Frieden zu erfahren.

Durch die äußere Natur können wir unsere innere Natur erfahren.“