Chidakasha

Was ist Chidakasha? Im klassischen Yoga wird unsere innere Natur Purusha oder Atman allgemein als Raum (Akasha) definiert. Dieser Raum (Akasha) wird weiter als Glückseligkeit (Ananda) definiert. Was ist die Natur dieses Raums, der das Purusha ist?

Ebenen von Raum und Bewusstsein

Vedanta erkennt die Existenz verschiedener Arten und Ebenen des Raums an. Der erste ist der materielle Raum unserer physischen Welt, der die Matrix der anderen Elemente Erde, Wasser, Feuer und Luft ist. Es ist der äußere messbare Raum, in dem wir Standort und Entfernung bestimmen. Der Raum selbst hat jedoch keine eigene Form und keinen eigenen Ort. Objekte befinden sich im Raum, aber der Raum umgibt und durchdringt alle Objekte. Wir lokalisieren Objekte im Raum relativ zum Raum als Distanz.

Doch alle Objekte bestehen aus verschiedenen Stadien der Verdichtung oder Kristallisation der Raumenergien. Ein solcher materieller Raum ist nicht leer, sondern besteht aus Teilchen oder Atomen, aus denen die anderen dichteren Elemente gebildet werden. Darüber hinaus gibt es einen zusätzlichen Prana-Raum, den Raum der Energie und der Lebenskraft, der subtiler ist als der materielle Raum, der das gesamte Universum, einschließlich unseres physischen Körpers, lebendig macht.

Jenseits dieses Prana-Raums befindet sich der Raum des Geistes sowohl auf individueller als auch auf kosmischer Ebene. Der individuelle Geist wie der Raum ist formlos und hält Gedanken wie verschiedene Objekte oder Energien im Raum. Wir alle brauchen Raum im Kopf, um Dinge zu verstehen und Dinge richtig zu beobachten. Wir können den Raum zwischen unseren Gedanken beobachten.

Jenseits dieses Geistesraums befindet sich der Raum des reinen Bewusstseins (Chidakasha), der im Gegensatz zum Geistesraum keine Gedanken hat. Der Raum des Atman ist rein, unveränderlich, sozusagen leer, manchmal auch die Leere, Shunyabzw. Shunyata genannt. Es enthält das gesamte Universum, wird aber durch die darin erscheinenden Namen und Formen nicht verändert. Dieser atmische Raum hat eine Schwingung, aus der OM als schöpferische kosmische Schwingung entsteht. Dieser atmische Raum kommt von seiner Natur her aus dem Licht (Jyoti). Es ist selbsterleuchtend und enthüllt alles, wobei der Geist einen Teil seines Lichts reflektiert.

Unsere wahre Natur als Raum

Wir erleben uns normalerweise nicht als Raum, sondern als Form, beginnend mit unserem physischen Körper, der eine genaue Position und Funktion in Zeit und Raum hat. Wir erleben uns auch als Geist oder als eine Reihe von Ideen, Konzepten, Überzeugungen, Meinungen, Emotionen und Erinnerungen. Diese sind ebenfalls formbasiert und mit dem Körper verbunden. Wir haben dann eine soziale Identität, die durch unsere körperlichen und geistigen Aktivitäten und unsere Identität eingerahmt wird.

Dennoch haben wir ein inneres Gefühl für unser Selbst als Raum. Wir wollen frei sein. Wir wollen nicht eingeschränkt oder eingeengt, von anderen kontrolliert oder dominiert oder in eine Barriere eingeengt werden. Unser inneres Selbstgefühl bleibt jenseits der ständigen Veränderungen in Körper und Geist zwischen Geburt und Tod, Wachen, Traum und Tiefschlaf bestehen.

Der Raum ist unteilbar, unzerstörbar und formlos, jenseits aller Grenzen. Dies ist das Selbst von Yoga und Vedanta, dessen Natur der Raum des Bewusstseins ist.

Sobald wir uns von unserem Körper und Geist lösen können, können wir uns als grenzenlosen Raum erfahren, der auch der Raum des Sehens und Seins ist. Dies führt uns über alle Dualitäten und Identifikationen hinaus. Wir können unsere Verbindung mit allen Wesen und mit dem Universum als Ganzes erfahren.

Wie entdecken wir unseren inneren Raum als Bewusstsein und Frieden? Dies ist die Essenz der Selbsterforschung und Meditation, indem wir unseren Körper und unseren Geist von einem Ort des inneren Gewahrseins aus beobachten.

Sobald wir bereit sind, unsere äußeren Identifikationen loszulassen, können wir zu unserer wahren Natur als unendlichem Raum zurückkehren und alles, was wir beobachten, als eine Reflexion unseres eigenen inneren Lichts und unserer eigenen Präsenz erfahren.

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