Patanjali Yoga Sutras I.26 betrachtet Ishvara als den ewigen Guru des Yoga, der nicht zeitlich begrenzt ist und dessen Indikator das Pranava – OM (I.27) ist.
OM ist die Grundlage der Sanskrit-Sprache, aller Mantras und der Ursprung der Veden.
Die Wiederholung von OM (I.28) macht den Geist einpünktig konzentriert (ekagra chitta). Ebenso durch die Wiederholung (japa) und das Studium (svadhyaya) von OM. Unsere innere Essenz (Buddha-Natur/Purusha/Shiva/Brahman) scheint hervor.
OM führt uns zur Freiheit – Moksha.
Freiheit und Moksha
Buddha-Dharma, Yoga und Vedanta betonen die Freiheit als Moksha bzw. Nirvana. Befreiung von allem Leiden im metaphysischen Sinne, das heißt Freiheit von Tod, Krankheit, Wiedergeburt, Trauer, Unwissenheit, Verlangen und allen Leiden unserer sterblichen Existenz. Die Erlangung der inhärenten und grenzenlosen Freiheit unseres Bewusstseins, das Zeit und Raum transzendiert , sowie Körper und Geist.
Moksha ist mehr als Freiheit von Gedanken, es ist Gedankenfreiheit (nirodha). Es ist nicht Freiheit für das persönliche selbst, sondern Freiheit vom persönlichen selbst zum Transzendenten.
Wie hängen diese beiden Freiheitsformen zusammen? Äußere Handlungsfreiheit ist notwendig, um die innere Freiheit des Bewusstseins zu verfolgen, was für jemanden schwierig ist, der unter der Herrschaft anderer lebt oder an Hunger oder Krankheit leidet.
Aber nur äußerlich Freiheit zu erlangen, gibt keine innere Freiheit. Wir mögen politische Freiheit haben und uns dennoch geistig nicht bewusst sein, dass wir unter dem Griff des physischen Todes und den damit verbundenen Existenzängsten leiden. Die Freiheit zu tun, was wir wollen, hält uns unter der Herrschaft von Wünschen, die endlos sind und normalerweise von außerhalb von uns kommen, während wir nach einem Status in der Gesellschaft streben.
Moksha jedoch bedeutet, Freiheit von Leiden wie es auch im Buddhismus durch Nirvana (nirodha) erklärt wird. Es ist die Verbindung zum Unmanifesten – zur Buddha-Natur.