Die Kleshas als Hauptfaktoren des psychologischen Leidens im Yoga

Was sind die Kleshas?

Kleshas sind die Hauptfaktoren des Leidens, die in den Yogalehren aus dem Geist entstehen.

Die Beseitigung dieser psychischen Leiden ist die Grundlage aller Yoga-Praktiken in den Yoga-Sutras. Kleshas sind die Hauptfaktoren psychischen Leidens und ihr Verständnis ist der Schlüssel zur Yoga-Psychologie und der ayurvedischen Psychologie für das innere Wohlbefinden. Die Beseitigung der Kleshas ist notwendig, um Selbstverwirklichung zu erlangen und Ananda, die unsterbliche Glückseligkeit unserer wahren Natur zu entdecken, die das Ende aller Sorgen ist. Man kann die Kleshas als Leidensursachen für den Menschen sehen.

Kleshas beginnen mit avidya oder Mangel an Wissen bzw. Bewusstsein (vidya) unserer wahren Natur als reines Bewusstsein, der Purusha oder der Seher, das Bewusstsein jenseits von Körper und Geist. Dieser Mangel an innerem Wissen und Bewusstsein führt zu asmita oder Ego, Identifikation mit Körper und Geist, was uns den Dualitäten von Anziehung und Abstoßung, raga und dvesha, aussetzt, die in der äußeren Welt reichlich vorhanden sind, einschließlich Zuneigung und Abneigung.

Liebe und Hass, Wohlbefinden und Schmerz, Freude und Leid. Es führt zu abhinivesha oder tiefsitzender Anhaftung und Festhalten an der egobasierten Existenz, die die Grundlage von Karma und Wiedergeburt ist. Abhinivesha enthält auch die Angst vom materiellen Tod.

Dieses Entfernen der Kleshas ist der gleiche Prozess wie das nirodha oder Beruhigen, Verstummen und Loslösen von den Geistesbewegungen oder Vrittis des Geistes, das die Definition von Yoga in den Yoga Sutras ist. Diese Bewegungen des Geistes beinhalten Kleshas.

Um Yoga und sein Ziel sowie die yogische Herangehensweise an die Meditation zu verstehen, müssen wir die Kleshas verstehen.

Meditation bezieht sich auf den Begriff Dhyana in Sanskrit, das die Grundlage in den dharmischen Traditionen ist.

Während Meditationstechniken den Zustand von Dhyana unterstützen können, geht wahre Meditation über alle Techniken hinaus und ist mit unserer inneren Natur als das Selbst oder der Seher aller verbunden. Alle acht Glieder des Yoga sind mit Meditation verbunden, aber Meditation ist der innere Fokus des Yoga, keine äußere Praxis.

Meditation ist keine Denkform, um einen Glauben zu stärken, den Geist zu konditionieren oder uns an einen bestimmten Namen, eine Form oder Idee zu binden. Es ist ein Weg, den Geist zu zum Schweigen zu bringen. Es wird nicht nur für die körperliche oder geistige Gesundheit durchgeführt, sondern für die Selbstverwirklichung.

Dhyana ist nicht einfach Visualisierung, Gebet oder Kontemplation. Dhyana als Meditation entleert und dekonditioniert den Geist und führt uns zu gedankenfreiem Bewusstsein. Es erfordert Loslösung von Körper und Geist.

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