Prana Yoga ist eines der wichtigsten Yogatraditionen und ein integraler Bestandteil von Lord Shiva.
Shiva und das einheitliche Prana
Shiva ist das einheitliche Prana hinter den dualistischen Bewegungen des Atems als Ein- und Ausatmung oder den dualistischen Bewegungen des Geistes durch Anziehung und Abstoßung. Um das höhere Prana von Shiva zu erreichen, müssen wir zunächst die gewöhnlichen Dualitäten von Prana (Energie) und Emotion in uns selbst ausgleichen. Das ist keine leichte Aufgabe und erfordert, dass wir eine Kraft der Konzentration, Aufmerksamkeit und Loslösung in Bezug auf den Körper, die Sinne und den Geist entwickeln.
Dieses einheitliche Prana fließt in einem Zustand von Gleichgewicht und Frieden, Gelassenheit und Anspruch. Der einheitliche Atem Shivas durchdringt allen Raum und alles Licht. Es ist die Grundlage des universellen Lebens. Es ist der Atem des Bewusstseins.
Klänge des Atems als Klänge von Shiva
Der Atem reflektiert bestimmte natürliche Klänge, die mit bestimmten Buchstaben des Alphabets verbunden sind. Die wichtigsten pranischen Klänge sind die s-Laute und h-Laute, die eine zischende oder luftartige Qualität haben, wie zum Beispiel das yogische Prana-Mantra So’ham. Das Einatmen als Ansaugen von Energie spiegelt das Mantra „So“ wider, während das Ausatmen und Freisetzen von Energie das Mantra „Ham“ markiert. „So“ steht für lunare Energie, während „Ham“ solare Energie widerspiegelt. So’ham ist auch ein Shiva-Mantra.
Der Yogi arbeitet daran, den So’ham-Strom im Inneren auszugleichen. Dies kann auf zwei Hauptwegen geschehen. Die erste besteht darin, diese natürlichen Energien mit So als Einatmung und Ham als Ausatmung zu erweitern. Die zweite ist die Umkehrung dieser Energien mit Ham als Einatmung und Sa als Ausatmung. Der So’ham-Ansatz spiegelt eine nährende Mondenergie wider. Der Hamsa-Ansatz spiegelt eine reinigende Sonnenenergie wider. Beide haben ihren Platz in der Yogapraxis. Shiva ist nicht nur So’ham, sondern auch Hamsa.
Wenn Einatmung und Ausatmung ausgeglichen sind, ziehen sie sich in einen inneren Frieden zurück. So’ham „Er bin ich“ und Ham Sa, „Ich bin Er“. Dieses Mantra bezieht sich auf Shiva als das reine Bewusstsein. Diese Klänge können sich auch zu Shivo’ham, „Ich bin Shiva“, entwickeln. Dies ist der innere Fluss des nicht-dualistischen Atems, welches der Atem von Shiva ist.
Es gibt viele Prana Yoga Traditionen, die mit Shiva verbunden sind. Sie spiegeln sich in verschiedenen Yoga-Praktiken wider. Folgend ein paar Beispiele:
Nadi Shodhana
Die Wechselatmung ist die wichtigste Praxis, um die pranischen Energien in uns auszugleichen. Sie kann verwendet werden, um die rechte und linke oder solare und lunare Nadis sowie die Agni- und Soma-Energien bzw. Ida und Pingala Nadi im Körper insgesamt oder in den verschiedenen Chakras auszugleichen.
Yoga Nidra – der Schlaf des Shiva
Hierbei ziehen wir uns in unser inneres Prana und Bewusstsein oder in den Zustand Shivas zurück. Es ist die ultimative Praxis des Pratyahara. Sie erfordert, dass wir unsere Sinne und unseren Geist mit unserem Prana verschmelzen, das sich in das Hridaya oder das spirituelle Herz zurückzieht.
Der Atem des Zeugen – Sakshi Prana
Indem man den Atem bewusst beobachtet, begibt man sich in den Zustand des Sehers, der der unsterbliche Zeuge jenseits des Atems ist. Man tritt ein in die einheitliche Kraft des Bewusstseins, die jenseits von Geburt und Tod, Atem und keinem Atem ist. Du bist das Bewusstsein hinter dem Atem.
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